Rutschende Kupplung Eine
rutschende Kupplung äussert sich dadurch, dass die Motordrehzahl
steigt, aber das Mopped einfach nicht schneller wird; die Höchstgeschwindigkeit
wird nicht mehr erreicht. Nur durch behutsames Gasgeben und strikre
Vermeidung von abrupten Lastwechseln kann die Kupplung am durchdrehen
gehindert werden. Eine rutschende Kupplung kann mehrere Ursachen
haben. |
Spiel im Ausrückmechanismus ungenügend Kupplungszug
ist zu straff und betätigt die Kupplung auch bei nicht gezogenem
Handhebel. Einstellung des Zuges oben am Handhebel kontrollieren
bzw. lt. Handbuch einstellen. Kupplungsausrückmechanismus
hat kein genügendes Spiel. Einstellung an der Kupplungsschnecke
im linken Motorgehäusedeckel kontrollieren bzw. lt. Handbuch einstellen. |
Kupplungsbeläge verschlissen Die
Kupplungsbeläge müssen eine gewisse Mindeststärke aufweisen, Wird
diese unterschritten, werden die Kupplungsscheiben nicht mehr genügend
zusammengepresst und, besonders unter Last, durch. Kupplung demontieren
und Mindeststärke lt. Handbuch nachmessen. Nahe Verschleissgrenze
oder weniger Reibbeläge erneuern. Hierbei auch die Gummiringe und
die Kupplungsfedern nachmessen! |
Kupplungsfedern ermüdet Die Kupplungsfedern
pressen die Stahl- und Reiblamellen zusammen. Sind die Kupplungsfedern
ermüdet, sprich sie haben sich gesetzt, müssen sie erneuert werden.
Kupplung demontieren und die Federn lt. Handbuch nachmessen. Nahe
Verschleissgrenze oder weiniger Federn erneuern. Im
Handel sind auch "verstäkrte" Kupplungsfedern zu erwerben.
Sie zeichnen sich durch eine höhere Federkraft aus. Dies führt gegenüber
Originalfedern zu höheren Handkräfte! Man kann aber die stärkeren
mit den originalen, neuen Federn mischen (immer gegenüberliegend).
Eventuell kann man auch mit passenden Unterlegscheiben auf die Federn
unter den Schrauben legen. Hierdurch werden die Federn stärker vorgespannt.
Allerdings wird der wirksame Federweg geringer, also ausmessen.
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Eine oder mehrere Schrauben bzw. dessen Stehbolzen
der Kupplungsfedern abgerissen Hierdurch entfällt
die Federkraft einer oder mehrerer Federn. Siehe Stehbolzen
des inneren Kupplungskorb abgebrochen
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Gummiringe
zwischen den Reiblamellen hart und versprödet Zwischen
den Reiblamellen liegen Gummiringe, die etwas dicker als die Stahllamellen
sind. Sie sollen das Auskuppeln erleichtern, besonders bei kaltem
Motor (-öl). Im Laufe der Zeit aber härten die Gummiringe aus und
verhindern den einwandfreien Andruck der Reiblamellen zu den Stahllamellen. Die
Gummiringe in diesem Fall erneuern oder ganz entfernen. Man muss
dann halt bei kaltem Motor die Kupplung ein paar Mal betätigen vor
dem Einlegen des ersten Ganges.
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Falsches öl Ursprünglich wurde im
Getriebe einer RD spezielles Ein- oder Mehrbereichs-Getriebeöl (siehe
Handbuch) verwendet. Mittlerweise kaum erhältlich, bietet die ölindustrie
spezielles Motoröl für Motorradmotoren mit ölbadkupplung an. Verwendet
man normales KFZ-Motoröl, insbesondere teil- oder vollsyntetisches,
rutscht die Kupplung unweigerlich. Die enthaltenen Zusätze, Additive,
im Automotor unter anderem gleitfördern, wirken hier bei der ölbadkupplung
kontraproduktiv - sie rutscht! Selbst nur ein Hinzufügen von etwas
falschem öl (Auffüllen) kann zu dem Effekt führen. Rutscht
die Kupplung genau nach einem ölwechsel (auch ein, zwei Tage danach
- das öl muss sich erst zu den Belägen vorarbeiten!), braucht man
nach der Ursache nicht lange suchen. Man muss geeignetes Motoröl
für ölbadkupplungen verwende. Wie beispielsweise Shell
Advance VSX Teilsynthetisches 4-Takt-Motoröl 20W-40 fürs Motorräder
mit Nasskupplung.
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Ungeeignete Reiblamellen Leider
auch möglich. Man geht zum Motorradhändler oder zu den Grossen Drei
und kauft neue Reiblamellen für seine RD, baut sie ein und hinterher
funktioniert es nicht richtig. Manche Reiblamellen verhalten sich
zu bestimmten Motorölen einfach zickig. Als Beispiel wurden auch
LUCAS-Beläge genannt - die mögen nur "Gearboxoil"
von Motul. Ich habe
nach dem Wechseln der Reiblamellen (irgendwelche vom Krappeltisch)
auch schon erlebt, das bei kaltem Motor alles normal war. Bei heissem
Motor trennte die Kupplung gar nicht mehr. Nur ein vollsyntetisches
Motoröl brachte etwas Linderung. Die Mistdinger "quollen"
bei heissem Motor regelrecht auf.
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Kupplung trennt nicht (richtig) Eine
nicht richtig trennende Kupplung zeigt sich, wenn beim Einlegen
des ersten Ganges bei gezogener Kupplung der Motor abstirbt und
/ oder der Versuch einen Gang zu wechseln nur schwer und unter erheblichem
Krachen gelingt. Eine nicht trennende Kupplung kann (auch) mehrere
Ursachen haben:
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Zu grosses Spiel im Ausrückmechanismus Kupplungszug
ist zu locker und betätigt den Ausrückmechanismus der Kupplung
nicht ausreichend. Einstellung des Zuges oben am Handhebel kontrollieren
bzw. lt. Handbuch einstellen. Kupplungsausrückmechanismus
hat zuviel Spiel. Einstellung an der Kupplungsschnecke im linken
Motorgehäusedeckel kontrollieren bzw. lt. Handbuch einstellen. |
Ungeeignete Reiblamellen in Verbindung
mit falschem Motoröl Siehe
weiter oben
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Einstellung der Kupplung
"wandert" Ja,
das gibt es auch noch. Das Spiel der Kupplung kann man einstellen
wie man will, es passt einfach nicht. Erst rutscht die Kupplung
durch, dann trennt sie nicht mehr richtig. Ursachen gibt es auch
hier ein paar:
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Ungeeignete Reiblamellen in Verbindung
mit falschem Motoröl Siehe
weiter oben
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Kupplungszug klemmt oder / und
ist am Abreissen Kupplungszug
prüfen, ob er leichtgängig ist.Oder ob oben bzw. unten schon ein
paar Stahlseelen vom Innenzug gerissen sind, ein Zug reisst immen
an einem Nippel, nie in der Mitte. Kupplungszug einölen oder eventuell
erneuern.
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Kupplungszug falsch verlegt Der
Kupplungszug muss freigängig und ohne scharfe Knicke und auch nicht
eingeklemmt verlegt sein. Zum überprüfen auch den Lenker hin- und
herdrehen. Für die RD-Modelle gab es (je nach Baujahr) einen "hohen"
und einen "flachen" Lenker. Passend dafür gab es auch
zwei verschieden lange Kupplungszüge. Ist der zu kurze eingebaut,
kann er je nach Lenkerausschlag spannen oder locker hängen.
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Kupplungsschnecke bzw. Einhängung des Zuges daran Unter
dem linken Motorseitendeckel sitzt die Kupplungsschnecke, die bei
ziehen des Kupplungszugs mittels der Kupplungsdruckstange die Kupplungsscheiben
auseinanderdrückt. Linken Motorseitendeckel abbauen
und die darin befestigte Kupplungsschnecke prüfen. Sie muss leichtgängig
sein, ggfs. reigen und neu einfetten. Daran befindet sich die öse,
in die der Kupplungszug eingehängt ist. Diese öse auf übermässigen
Verschleiss prüfen, ggfs. erneuern.
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Befestigungsmutter des Kupplungskorbes lose Dieses
äussert sich meist auch durch Rumpelgeräusche aus dem Motor. Hierzu
den Kupplungskorb demontieren und prüfen ob der Kupplungskorb noch
fest auf der Welle sitzt.
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