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Motor, Getriebe und Kupplung

Stehbolzen des inneren Kupplungskorb abgebrochen

 

  Wem ist das noch nicht passiert? Im Eifer des Gefechtes die Kupplung zusammengebaut und beim letzten Stehbolzen des Kupplungskorbes passiert es: Knack, nach Knack kommt ab und dann kommt viel Geschäft: Die Schraube purzelt einem samt Feder und Bruchstück entgegen.

  Fluchend wieder die Kupplung auseinander gebaut und man sieht die Bescherung: Einer der sechs Gewindebolzen des inneren Kupplungskorb, die die Schraube mit der Feder aufnimmt, ist abgebrochen. Nun ist guter Rat teuer. Nur mit den fünf verbliebenden Schrauben wird die Kupplung, besonders bei den stärkeren Modellen RD350 und 400, unweigerlich durchrutschen. Der Yamaha-Händler des Vetrauens wird schnippig antworten "Muss man bestellen, dauert so ein paar Wochen und kostet viel Euros" oder gar nur trotzig den Kopf schütteln "Ha'm wir nicht, gibt's nicht mehr ...". Ausserdem passiert einem das Malheur meist am Samstagmittag und die Sonntagtour droht auszufallen.

  Den umsichtigen RD-Schrauber lässt all dieses kalt und greift in seinem Ersatzteillager nach einem Ersatz-Kupplungskorb. Dem anderen bleibt aber noch eine Notlösung übrig, um zumindestens das Wochenende zu retten. Eine gute Anleitung hierzu fand ich im Usenet. Bedingung aber ist, dass die Bruchstellen sauber aufeinander passen:

  Und zwar folgendermaßen:
- Den abgebrochenen Zapfen habe ich von der Rückseite der Korbes mit einer M6x50-Senkschraube in seine alte Position gebracht. Die Schraube muss die richtige Länge haben, einerseits muss sie ausreichend über den Zapfen hinausragen, um eine Mutter draufdrehen zu können, andererseits darf sie keinesfalls am Gehäusedeckel schrabbern. Wenn ich mich recht entsinne, habe ich von der 50er-Schraube so 3-4mm abgesägt.
- Wenn der Zapfen genau passend in seiner alten Position sitzt, muss die Senkschraube von hinten gut fest angezogen werden. Ich habe den Schrauben-Kopf außerdem vorsichtig mit dem Korb verkörnt, damit sie sich nicht losdrehen kann.
- Um die Schwungmassen der Kupplung auszugleichen, habe ich dem gegenüberliegenden Zapfen die gleiche Prozedur angedeihen lassen, also auch dort eine Schraube von hinten durchgedreht und verkörnt. Nur abgebrochen habe ich den Zapfen dafür nicht extra ;-)
- Bei der Montage müssen zunächst die vier verbliebenen Schrauben mit Federn eingeschraubt und fest angezogen werden damit der Korb schon mal in der richtigen Position sitzt.
- Dann lassen sich auf die neu eingesetzten "Stehbolzen" (alias Senkschrauben) erst die Federn aufstecken, dann mit einer Stecknuss eine Unterlegscheibe und eine selbstsichernde Mutter draufdrehen. Diese Aktion wird sehr erleichtert, wenn Du Dir eine zweite M6-Mutter hinter die selbstsichernde Mutter in die Nuss legst, damit die, die auf den Stehbolzen soll, weiter nach vorne kommt. Trotzdem musst Du noch ziemlich mit der Nuss gegen die Federn drücken, um mit der Unterlegscheibe und der Mutter den Stehbolzen zu erreichen. Etwas fummelig, aber es geht.
Diese Konstruktion hält bei mir jetzt seit gut einem Jahr problemlos, und ich bin den Winter durchgefahren.

Quelle: Usenet (Olaf Joensson)

 

Stand 30.05.2003

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