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Motor, Getriebe und Kupplung

Motorblock / Getriebe

 

Motorblock (Motorgehäuse) ausgebrochen bzw. gerissen
 
  Man erhält einen Motor, ansonsten funktionsfähig, aber am Gehäuse ist ein Stück ausgebrochen. Beliebt hierbei das Abreissen der Antriebskette. Oder ein Loch der vielzähligen Gewindebohrungen ist vermurkst oder ausgerissen. Der geübte RD-Bastler hat hierzu den Keller oder die Garage voll mit ausschlachtfähigen Motorblöcken. Hier liegt es doch nahe, das noch gute Oberteil mit der Original-Motornummer passend zur eigenen Rahmennummer mit einem anderen Unterteil zu verwenden. Das geht schief! Die Motorgehäuse werden bei der Produktion des Herstellers immer passend zueinander angefertigt bzw. endbearbeitet. Alle Bohrungen und insbesondere die Lagersitze zueinander müssen passen! Auch eine scheinbare Passung funktioniert in der Praxis nicht. Es gibt Leute, die haben haufenweise Motorblöcke miteinander verglichen, aber ohne Erfolg. Ein unpassendes Gehäuse bekommt man nicht dicht, die eingsetzten Lager passen nicht richtig und der Motor läuft hinterher nicht sauber rund - vergebene Liebesmühe.

  Also muss man entweder einen kompletten anderen Motorblock nehmen, dann mit anderer Motor-Nummer (Achtung: Ein 250er Motorblock unterscheidet sich von einem 400er Motorblock!) oder man muss den originalen Motorblock reparieren.

Schweissen
  Die verwendete Aluminiumlegierung des Motorblockes kann heutzutage mit den passenden Schweissgeräten geschweisst werden. Hierzu entweder in der Umgebung entsprechende Metallbetriebe abklappern (Gelbe Seiten / Branchentelefonbuch) oder im Internet recherchieren. Manche Betriebe haben sich sogar auf die Reparatur von Motorrad-Motorgehäuse spezialisiert. Eventuell kann auch die Motorradwerkstatt deines Vertrauens Adressen nennen.
  Kleinere Bruchstellen oder auch ausgerissene Gewinde werden zugeschweisst (Auftragsschweissen), sauber beischleifen und Gewinde hinterher neu bohren und schneiden.
  Bei grösseren Brüchen wird es schwieriger. In einem grossen Loch kann man nicht mehr schweissen. Hier entweder Fremdmaterial verwenden oder ein Stück aus einem anderen (alten) Motorblock verwenden (Aussägen).
  Da sich das Alu beim schweissen verziehen kann, muss eventuell das Gehäuse vorher fixiert werden. So hatte ich einmal einen Zylinderkopfdeckel einer grossen Kawa vor Jahren schweissen lassen. Ich nahm eine passende Aluminiumplatte, legte den Zylinderkopfdeckel plan mit der Dichtseite darauf und verschraubte durch alle Schraubenlöcher des Deckels hindurch den Kopfdeckel mit der Platte. Nach dem Schweissen, Verschleifen und Lackieren sass der Deckel hinterher perfekt.

Kleben mit Kaltmetall oder Epoxydharz
  Darauf achten, dass der Kleber hitzefest und lösemittelbeständig ist (Datenblatt). Kaltmetall wie beispielsweise von Loctite kann hinterher sogar gebohrt und mit Gewinde geschnitten werden. Allerdings würde ich dann eine Gewindebuchse (Siehe Link-Liste) mit einkleben.

  


Motorgehäusehälften abdichten
  Zum Abdichten der beiden Motorgehäusehälften:

* Silikonbasierende Flüssigdichtungen:

Mercedes Bestell-Nr. A 002 989 45 20 Farbe glasklar, benzin- und ölbeständig, Temperaturbeständig zwischen -40 und +250 °C Vorteil: Tube trocknet nach dem Anbrechen nicht aus. Sehr geeignet insbesonders in Berührung mit Benzin (Auch am Benzintank und Vergaser geeignet). Nachteil: Erhältlich nur in Mercedes-Werkstätten. Dichtmasse sehr dünnflüssig (bei dickem Auftrag mehrere Schichten nötig)

Würth Silikon Spezial 250 Farbe rot und schwarz (?), benzin- und ölbeständig, Temperaturbeständig zwischen -50 und +250 °C. Vorteile: Erhältlich im Motorrad- und KFZ-Handel, kann auch dick aufgetragen werden, trocknet schnell ab. Nachteil: Tube trocknet trotz Verschliessen nach dem Anbrechen in etwa einem Monat aus. Nicht Benzin-fest!

 

Stand 23.12.2004

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